Da ich durch eine Mail der Berliner Eisbären das Angebot bekam, zwei Tickets für den Preis von einem zu bestimmten Spielen in der O2- Arena zu bekommen, fuhren meine Frau und ich gestern nach Berlin.
Auf der A13 ging es relativ flott nordwärts. Bei Calau stand ein ausgebrannter LKW, zum Glück auf der Gegenspur. Er wurde grad zur Entsorgung verladen und die Gegenspur war voll gesperrt. Der Verkehr war dicht, aber es rollte trotzdem gut, auch in Berlin. Lediglich auf der Elsenbrücke über die Spree wurde gebaut. Dort lief der Verkehr sehr zäh.
Nach zwei Stunden Fahrzeit erreichten wir die O2- Arena. Schon von außen ist es ein imposanter Bau. Für fünf (!) Euro parkten wir das Auto und besuchten zuerst den Fanshop. Dann wollten wir die Halle betreten. Die Karten wurden gescannt und ich wurde mit Metalldetektoren gescannt. Man monierte mein Taschenmesser und sagte mir, das müsse ich abgeben, ich könne es aber auch wieder hinaus ins Auto schaffen. Das tat ich. Zurück an der Halle war inzwischen der Fanshop geschlossen und die normalen Eingangstüren geöffnet. Unsere Karten wurden gescannt...und als ungültig erkannt. Wir erklärten, daß wir schon mal da waren und wieder weggeschickt wurden. Der Einlaß wollte uns wieder dahin zurückschicken, wo wir das erste Mal reingegangen sind. Das war aber nicht möglich, das diese Tür ja jetzt geschlossen war. Man führte uns von innen zu der ersten Kontrolle, wo man uns zum Glück erkannte. Wenn dieser Einlaß inzwischen weg gewesen wäre, wäre unser Besuch schon zu Ende gewesen, wir wären nicht reingekommen. Bitte beachtet bei einem Besuch in Berlin darauf, daß eure Karte wieder aufgewertet wird, wenn ihr aus irgendeinem Grund die Halle wieder verlaßt, sonst steht ihr schnell für immer draußen... Ich wurde noch mal gescannt, während meine Frau beide Male unbehelligt blieb. Also wenn etwas Verbotenes in die Arena schmuggeln wollt, dann gebt es euren besseren Hälften. In der mittleren Ebene stürzten sich gleich wieder einige Mädels mit Gewinnspielen auf uns. Ich war vom Einlaß noch etwas angesäuert und erwiderte „Nein“ auf die Frage der jungen Frau, ob ich fünfhundert Euro gewinnen wolle...
Das Catering in der Arena war für so ein Prestigeobjekt eigentlich ziemlich dürftig. Außerdem darf man nicht über die Preise nachdenken. (Ein Bier 0,4 Liter kostet beispielsweise 3,80 Euro, ein Kaffe 2,20 Euro, ein Schokomuffin 2,50 Euro). Wir stiegen hinauf zum Oberrang. Dort hatten wir unseren Platz in der Gerade (Block 403). Der Blick von dort oben in die Halle und zur geschätzt 20 Meter unter uns liegenden Eisfläche ist überwältigend, auch wenn das Ganze mit Fannähe zu den Spielern nichts mehr zu tun hat. Zwischen Ober- und Unterrang gibt es noch den VIP- Bereich mit Ledersesseln und abgetrennten Räumen, die mit Fernsehwand und sicher mit manchen Annehmlichkeiten ausgestattet sind.
So, nun zum Spiel: Im ersten Drittel waren die Eisbären überlegen, Düsseldorf agierte ziemlich lustlos, hatte aber einen starken Torwart. Der konnte aber beim Führungstor durch Mullock Mitte des ersten Drittels auch nichts mehr machen. In der Folge waren die Eisbären überlegen, scheiterte aber immer wieder am Torwart der Gäste.
Pause, Keks und heiße Schokolade...Preis schnell vergessen...
Im Mittelabschnitt war noch keine Minute gespielt, da erzielten die Gäste den Ausgleich durch Kaufmann. Doch es kam noch besser. Der unsichere Schlußmann der Berliner wurde nur eine Minute später erneut überwunden, Ramsay brachte die Gäste in Führung. Nun wurde das Spiel besser, auch der Berliner Torwart steigerte sich. Quint glich Mitte des Drittels aus, dann gleichwertige Mannschaften. Gegen Ende des Drittels gab es noch „Action“ in Form einer Prügelei auf dem Eis.
Im letzten Drittel sollte noch so einiges passieren. Rankel brachte die Berliner erneut in Führung, Robinson, Beaufait und Walker schraubten innerhalb von ein paar Minuten das Ergebnis auf 6-2 und in der Halle war gute Stimmung. Gegen Ende kamen die Metro Stars noch mal auf und erzielten kurz hintereinander das 6-3 (Carciola) und 6-4 (Holzer). Doch zum „noch mal spannend werden“ war die Zeit zu kurz. Nach dem Spiel wurde Felski gefeiert, der Geburtstag hatte. Alles in allem hielt sich das Feiern nachher aber in Grenzen.
Draußen regnete es stark. Wir kamen überraschend schnell vom großen Parkplatz. Zurück fuhren wir über die Oberbaumbrücke, da die andere ja Baustelle war, und waren damit für kurze Zeit im „Westen“, in Kreuzberg. Dann ging es auf bekannten Wegen wieder gen Süden und auf die Autobahn. Im Regen, aber auf angenehm leerer Straße erreichten wir Ottendorf- Okrilla kurz vor Mitternacht.
Fazit: Schöner Ausflug, tolle Halle, gutes Spiel, viel Tore, aber alles sehr teuer. Da wir aber zwei Karten zum Preis von einer hatten, war es noch erträglich.
Otty