Sensationelle Aktion!BIER-BOYKOTT Zu hohe Preise! Eisbären-Fans legen sich mit Anschutz an Stell dir vor, es ist Eishockey und kein Fan trinkt Bier. Unvorstellbar? Nicht bei den Eisbären. Aus Unmut über hohe Preise und schlechte Qualität in der O2-World forderte der Fanbeirat am Freitag (9.1.) beim Straubing-Spiel die Anhänger zum Bier- und Wurst-Boykott auf. „Die Aktion ist sehr gut angekommen“, sagt Michael Leinhoß, der seit sieben Jahren im Fanbeirat arbeitet. „Der Konsum wurde im Bereich der Fankurve deutlich eingeschränkt.“ Die Bierverkäufer, die zapfend durch den Fanblock gehen, waren größtenteils arbeitslos, versuchten nach dem 2. Drittel ihr Glück woanders. Hauptkritik der Fans: die extrem gestiegenen Preise. Im Wellblechpalast kostete 0,5 Liter Berliner Pilsner 2,80 Euro. In der O2-World wird für ein 0,4 Hasseröder 3,60 Euro und Becks 3,80 Euro verlangt. Eine Preissteigerung von über 60 Prozent! „Uns ist das Problem durchaus bewusst“, sagt Anschutz-Sprecher Moritz Hillebrand. „Deshalb ist die Bratwurst 50 Cent günstiger geworden. Außerdem haben wir das Bierbonheft eingeführt. Dadurch kostet ein 0,4 nur noch 3 Euro.“ Ein Anfang, aber immer noch 35 Prozent teurer als im Welli. Und die Eisbären-Fans stehen mit ihrer Meinung nicht allein da: Beim Freitagspiel war auch die renommierte Unternehmensberatung Reisner & Frank in der O2-World. Die Münchner, die bei der Fußball-WM fünf der zwölf Stadien betreuten, testeten Essen und Getränke. „Das Angebot ist katastrophal“, so Klaus Reisners vernichtendes Urteil. „Das Bier ist schlecht gezapft, die Bratwurst lauwarm, die Currywurst zu lange gebraten und das Foccacia aufgewärmt. Ambiente, Preis und Angebot stimmen vorn und hinten nicht.“ Pikant: Reisner & Frank war bis zum Frühjahr 2008 beratend für die AEG tätig. Doch als „Borchardt Catering“ einstieg, wurden die Münchner rausgekegelt: „Die machen einen tollen Job in ihrem Promi-Restaurant. Aber die Arena ist für die eine Nummer zu groß.“
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