SKA St. Petersburg - HC Ocelari Trinec in Prerov
Am Mittwoch gab es das erste „Highlight“ der diesjährigen Vorbereitungsspiele: Der russische „Superklub“ SKA St. Petersburg traf auf den tschechischen Meister HC Ocelari Trinec. Die Partie war bereits 8 Stunden nach Beginn des Vorverkaufs restlos ausverkauft, somit waren ca. 3.000 Zuschauer (abzüglich der nicht erschienenen DK-Besitzer) in der Halle und sorgten für eine angemessene Atmosphäre. Nachdem der Stadionsprecher bereits zum 3. Mal die Aufstellungen vorgelesen hatte, wusste auch jeder, dass der „Publikumsliebling“ der Tschechen, Jewgenij Artjuchin mit der 44 spielen würde. Vor dem Spiel überreichte der Bürgermeister der Stadt dem aus Prerov stammenden Trainer SKAs, Milos Riha, einen Kristallochsen, dem Symbol des Vereins und der gleichnamigen Biermarke „Zubr“.
Pünktlich 18 Uhr konnte es losgehen. Bei den offiziellen Gastgebern aus St. Petersburg begann der tschechische Nationaltorhüter Jakub Stepanek, beim tschechischen Meister sein slowakisches Pendant Peter Hamerlik.
Die „Gastgeber“ erwischten den besseren Start. Bereits nach einer halben Minute hatte Petr Prucha die erste Chance, nach einem Abspielfehler vor Hamerlik. Trinec brauchte die ersten 5 Minuten, um in das Spiel zu finden. Doch gleich nach dem ersten Angriff, bekam der tschechische Meister ein Überzahlspiel zugesprochen. Doch erneut waren es die Gastgeber, die daraus einen Nutzen zogen. Nach einem Abspielfehler kam Jewgenij Artjuchin zu einem Konter, schloss aber kläglich einen halben Meter neben dem Tor ab. Danach nahmen die Aggressionen auf dem Eis zu und es gab einige Strafen. Bei angezeigter Strafe kam Weinhandl am rechten Torwartpfosten frei zum Schuss, hatte alle Zeit der Welt, sich den Puck zurechtzulegen, doch Hamerlik hielt den Puck sicher mit dem Fanghandschuh. In der 17. Minute zauberte erneut die erste Reihe Petersburgs: Afinogenov spielte aus der Ecke einen Pass zwischen die Bullykreise und Prucha zog einfach ab. Hamerlik, dem die Sicht durch einen Verteidiger genommen wurde, war chancenlos – 1:0! Danach wurde das Drittel in Ruhe zu Ende gespielt.
Strafen: 3:2
Das Mitteldrittel war lange Zeit ausgeglichen, weshalb es zu wenigen Chancen kam. Die erste wirklich nennenswerte hatte Martin Adamsky, dessen Schuss Stepanek mit der Schulter abwehren musste. Danach bekam Trinec noch mehrere Überzahlmöglichkeiten, doch die Gastgeber spielten mit viel Bewegung in Unterzahl und ließen keine Chancen zu. Kalinin und Denisov sorgten auf der anderen Seite immer wieder mit Schüssen von der Blauen für Aufmerksamkeit, trafen aber nicht ins Schwarze.
Strafen 3:2
Im Schlussabschnitt hätte Jiri Polansky die Partie in der 47. Minute ausgleichen können, doch der versuchte Bauerntrick war für Petersburgs Schlussmann zu offensichtlich. Kurz zuvor hatte Rybin mit einem Alleingang über die linke Seite die Chance zu erhöhen, doch als er vor das Tor zog, verlor er die Kontrolle über den Puck und konnte nicht richtig abschließen. Danach übernahm wieder die erste Reihe SKAs mit Prucha, Afinogenov und Thoresen das Spiel. Thoresen fälschte in Überzahl einen Schuss Kalinins nur knapp über das Tor ab. Afinogenov und Prucha spielten die Verteidiger schwindlig und abwechselnd sorgten Grebeschkov und Vishnevsky mit ihrem Hammer von der Blauen für reichlich Stimmung vor dem Gästetor. In Unterzahl versuchten Polansky und Ostrizek den Ausgleich mit der Brechstange zu erzwingen, doch Stepanek konnte alle Nachschüsse abwehren. Gegen Ende der Partie wurde es erneut ruppiger und so musste Trinec die letzten Minuten in Unterzahl spielen. Auch mit dem 6. Feldspieler (bzw. 5 dank der Unterzahl) gelang es dem Meister nicht, in das Angriffsdrittel vorzudringen. Auf der anderen Seite verfehlte Prucha eine halbe Minute vor der Sirene das ENG. Es blieb beim 1:0.
Strafen: 3:2
Penaltyschießen: Für das Penaltyschießen kam der aus Prerov stammende Ersatztorhüter Martin Vojtek für Trinec auf das Eis. Er wehrte Afinogenovs Schuss ab, während Rybin und Prucha kläglich verzogen. Auf der anderen Seite schob Bryan McGregor den Puck unter Stepanek durch, Kveton verschoss und Polansky schoss Stepanek ab.
PS: 0:1 für Trinec.
Fazit: Trotz weniger Tore, sahen wir ein schnelles, abwechslungsreiches Spiel, mit guter Defensivarbeit und starken Torhütern. Optisch war St. Petersburg über weite Strecken klar überlegen, vor allem dank der ersten Reihe um Petr Prucha. Jakub Stepanek hat eindrucksvoll Ansprüche auf den Posten der Nummer 1 angemeldet, da er in beiden Spielen in Tschechien kein Gegentor kassierte und einen sehr sicheren Eindruck machte. Sein Gegenüber Peter Hamerlik stand ihm jedoch in nichts nach und hatte großen Anteil daran, dass das Spiel bis zum Ende offen blieb. Zu Recht wurden beide Torhüter zu den besten Spielern ihrer Mannschaften ausgewählt.