gefunden auf www.evweiden.de und der ansatz gefällt mir schon mal.
Seit Jahren ist das deutsche Profi-Eishockey durch Pleiten gekennzeichnet. Die Sportart ist in Verruf gekommen. Alleine in den vergangenen drei Jahren sind 24 Vereine verloren gegangen.
Jüngster Fall ist der ERC Haßfurt, der Insolvenz angemeldet hat. Das Verfahren wurde aber mangels Masse gar nicht erst eröffnet, die Unterfranken haben den Spielbetrieb in der Oberliga Nord-Ost inzwischen eingestellt. Sehr zum Leidwesen der verbliebenen zehn Klubs, der Süd-Oberligisten und Zweitligisten, die sich am Samstag zu einer Tagung in Oberschleißheim bei München trafen. Nun soll der Sportausschuss der Eishockey-Spiel-Betriebs-Gesellschaft (ESBG) unter Vorsitz von Geschäftsführer Helmut Bauer Ideen und Lösungen zu diesem Thema entwickeln, die möglichst schon zur nächsten Saison umgesetzt werden können.
"Wir müssen uns Gedanken machen, dass nicht immer wieder jemand rauspurzelt. Wir sind ja mittendrin zwischen Deutscher Eishockey-Liga und den Landesverbänden eingeklemmt", sagt Helmut Bauer aus Garmisch-Partenkirchen, der hinzufügt: "Wir müssen uns hinterfragen: Stimmen die Strukturen im Spielbetrieb und der Lizenzierung noch? Daher müssen wir die letzten Jahre mal aufarbeiten."
Diesen Part übernimmt nun der Sportausschuss der ESBG mit Bauer an der Spitze. Diesem Gremium gehören weiter Alfred Prey (Bremerhaven), Richard Ott (früher Ligenleiter beim DEB), Bernd Truntschka (Landshut) und Jürgen Lehner aus Weiden an. Bis Weihnachten wird sich jeder dieser fünf Mitglieder Gedanken machen. Kurz nach den Feiertagen will man sich treffen, um die Ergebnisse zu sondieren und das weitere Vorgehen zu besprechen.
Denkbar ist eine neue Ligenstruktur und zwar die Teilung der zweiten Bundesliga in Nord und Süd. Die Nordvereine der Oberliga Nord-Ost wie Dresden, Leipzig, Neuwied, Hannover, Berlin und Oberhausen könnten zusammen mit Bremerhaven, Duisburg, Essen und Weißwasser eine Nordliga bilden. Der Rest der Südvereine zusammen mit Höchstadt, Bayreuth und Schweinfurt - alle Klubs sind nur nach dem aktuellen Stand ihrer jetzigen Ligenzugehörigkeit genannt - könnten die Südgruppe bilden.
Ein ganz wichtiges Thema wird auch die Erhöhung der Bankbürgschaften sein. Zweite Liga 100 000 Euro und Oberliga Süd 75 000 Euro. Das Geld würde verzinst nach der Saison an den Klub zurückfließen, im Insolvenzfall an die Kontrahenten aufgeteilt werden.
Einstimmig angenommen wurde der Vorschlag für die Oberliga Nord-Ost, dass ab dem 10. Dezember die jeweils beiden spielfreien Vereine eine Runde ausspielen. Die beiden Besten dieser Wertung dürfen am DEB-Pokal teilnehmen. Steigt einer oder beide Erstplatzierten in die zweite Liga auf, würde es Nachrücker für den Eishockey-Pokal geben.
Amtsmüde zeigt sich indes Helmut Bauer. Der 63-Jährige gebürtige Bad Godesberger scheidet zum 30. April 2005 als ESBG-Geschäftsführer aus und gibt alle anderen Funktionen ab. Bauer verabschiedet sich in den Ruhestand. Als Nachfolger wurde der 36 Jahre alte studierte Sportfachmann Oliver Seeliger aus Hamburg benannt, der 1996/97 ein Praktikum beim DEB absolviert hat. Am 2. Januar 2005 wird Seeliger bei der ESBG einsteigen und dann noch vier Monate von Bauer eingearbeitet.
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